"Da ist ein Land der Lebenden und da ist ein Land der Toten. Die Brücke zwischen ihnen ist die Liebe, das einzig Bleibende, der einzige Sinn."
(Thornton Wilder)

Trauerbegleitung

Manchmal steht die Welt still - die Nachricht vom Tod eines nahestehenden Menschen, der Trennung einer Lebensgemeinschaft, einer lebensbedrohlichen Krankheit lösen in uns Gefühle aus die uns erschüttern. Die Balance ist verloren, kein klarer Gedanke, Erstarrung sind die Folge. Die Welt wird nicht mehr verstanden und es bleibt die Frage nach dem WARUM? Trauern und Klagen sind normale Reaktionen auf den großen Schmerz und ein Ausdruck von Liebe. Auf der Suche nach neuen Überlebensstrategien begegnet Trauernden leider häufig Unverständnis. Trauernde sind im tiefsten Inneren ihrer Seele verletzt und benötigen gerade jetzt Verständnis, Geborgenheit und Zuhörer. Dieser Heilungsprozess benötigt ZEIT UND RAUM

Das eigene Leben wird in Frage gestellt, der Sinn des Lebens hinterfragt. Zwischenmenschliche Beziehungen ändern sich, das SEIN verändert sich. Wir sind nicht mehr die Person, die wir einmal waren. Verluste treffen uns plötzlich, unerwartet und es gibt wohl auch für den Tod nie den richtigen Augenblick. In unseren gesellschaftlichen und kulturellen Strukturen wird Trauer häufig ausgeschlossen - als "inhouse problem" angesehen. Tod macht Angst, betroffen, sprachlos - es bedarf einer Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit, er visualisiert die eigene Endlichkeit. Ein Trauerprozess setzt nicht einzig bei Todesfällen ein, Trauer durchleben wir bei multiplen Prozessen. Trauer zulassen und zeigen bedeutet Mut sowie ein lebendiger Umgang mit der schmerzlichen Seite des Lebens. Der Weg aus dem Gefühlslabyrinth geht einher mit einem Klärungs- und Reifungsprozess, öffnet die Augen für ein Gleichgewicht von Liebe und Trauer, vertieft das Bewusstsein des Werdens und Vergehens.

Trauer